Mitgliederversammlung 2025

Vorstand und Beirat auf der Mitgliederversammlung am 19.03.2025
1. Reihe: Lothar Fischer, Beate Walz, Cornelia Kalt-Jopen, Heinrich Meyer, 2. Reihe: Hans-Martin Einstein, 3. Reihe: Peter Pühler, Dr. Wolfgang Gall, Hans-Jürgen Jäger und Jürgen Ochs. Auf dem Foto fehlt der neu gewählte Vorstand Thomas Bauknecht, der verhindert war.

 

Tätigkeitsbericht des Förderkreises Historischer Waldbachfriedhof für das Jahr 2024 anlässlich der Mitgliederversammlung am Mittwoch, 19.03.2025 im Museum im Ritterhaus

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,

ich begrüße Sie zu unserer Mitgliederversammlung und freue mich, dass Sie alle gekommen sind. Im vergangenen Jahr sind 14 neue Mitglieder unserem Förderkreis beigetreten, das ist ein großer Erfolg und zeigt das Interesse der Bürger/innen am Waldbachfriedhof. Der Verein hat nun insgesamt 256 Mitglieder.

Da wir heute eine Satzungsänderung vornehmen wollen, möchte ich zunächst formal korrekt feststellen,
dass ordnungsgemäß zur Sitzung schriftlich per Brief oder per Mail unter Darlegung der Tagesordnung eingeladen wurde,
dass wir beschlussfähig sind
und dass die geplante Satzungsänderung in der Einladung angekündigt und durch Vorlage der Neufassung im Einzelnen dargelegt wurde.

Das Jahr 2024 war für uns trotz des noch immer nicht abgeschlossenen Parkpflegewerks, auf dieses Thema komme ich später, recht arbeitsreich.

Auch im letzten Jahr haben wir mehrere Grabmäler restauriert. Hier einige Beispiele:

Das ganz besondere Grab Pfähler ( zu seiner interessanten Geschichte hören wir im Anschluss den Vortrag von Frau Dr. Rosenkranz), die Gräber Bührer, Schimpf, der wunderschöne Engel auf dem Grab Bau/Siebein und das Grab Uhl.

In den meisten Fällen waren es Reinigungsmaßnahmen und das Entfernen schädigender Beläge oder es musste ein Grabstein aufgerichtet werden.

Weiterhin haben wir zurückgegebene Grabanlagen in Ordnung gebracht und neu begrünt, so die Gräber Knauth, Speck und Gütle.

Außerdem konnte die von Heinrich Meyer entworfene Schaukastenanlage fertiggestellt werden.

Er enthält eine kurze Geschichte des Waldbachfriedhofs auf der Vorderseite, die Rückseite gehört dem Arboretum. Aktuelle Ankündigungen kommen auf die Vorderseite. Dann wird die Tafel mit der Geschichte des Friedhofs einfach für eine gewisse Zeit umgedreht.

Unser größtes Projekt war die Anlage der beiden historischen Schmuckbeete vor der Kapelle. Aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit konnte nur bescheidenes Pflanzenmaterial geliefert werden. Deshalb sehen die Beete noch ein bisschen mager aus. Wir hätten gerne früher mit den Arbeiten begonnen, aber die geforderte Planung hat eben gedauert. Bei diesem Projekt haben sich Herr Bauknecht und Herr Einstein ganz besonders engagiert. Sie haben im Herbst auch Zwiebeln gesteckt, damit Frühlingsblumen den Beeten Farbe geben. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Die beiden werden auch zukünftig die Pflege der beiden Beete ehrenamtlich übernehmen. Herr Bauknecht hat den Sommer über die Beete gewässert, und er war es auch, der sogenannte Stundenableister (Leute, die vom Gericht zur Ableistung gemeinnütziger Arbeit verurteilt wurden) angeleitet und betreut hat. Dadurch konnten viele Pflegearbeiten ausgeführt werden. Wir danken Thomas Bauknecht für sein außerordentliches Engagement.

Im vergangenen Jahr haben wir eine Kooperation mit Schülern/innen des Christlichen Jugenddorfs begonnen. Unter Anleitung des Ausbilders der Abteilung Gartenbau haben die Jugendlichen geholfen, verwilderte Flächen zu säubern und die lästigen Baumsämlinge auf den Urnenhainfeldern zu entfernen. Das haben sie gut gemacht, und daher wollen wir diese Zusammenarbeit gerne fortsetzen.

Nun zum Programm des vergangenen Jahres:

Ende April stellten die Herren Einstein und Bauknecht 70 Besuchern/innen das Arboretum vor. Dieser große Zuspruch zeigt das nicht nachlassende Interesse der Bürgerschaft am Arboretum.

Im Juni fand die Weinprobe beim Weingut Pieper-Basler mit 25 Teilnehmern/innen statt. Leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Wanderung dorthin fiel aus. Dadurch wurde aber einigen von uns eine ganz neue Erfahrung zuteil, nämlich die Nutzung des ÖPNV, und das hat prima geklappt.

Beim Filmabend im KiK am 1. November haben die Plätze nicht gereicht, einige Gäste mussten leider enttäuscht werden. Der Film „Am Sonntag bist du tot“ hat beeindruckt und zu Diskussionen angeregt.

Bei unserem alljährlichen Arbeitseinsatz am zweiten Novemberwochenende konnten wir eine Rekordzahl von 30 Helfern/innen verzeichnen. Ihnen allen danke ich und hoffe, sie sind auch in diesem Jahr wieder dabei.

Und jetzt zur „unendlichen Geschichte“, dem Thema „Parkpflegewerk“:

„Wir sind nach sagenhaften dreieinhalb Jahren jetzt auf der Zielgeraden zu einem vernünftigen Entwicklungsplan für den Waldbachfriedhof.“ Das habe ich an dieser Stelle vor einem Jahr erklärt. Nun sind wir nach sagenhaften viereinhalb Jahren kurz vor dem Ziel. Ich will kurz zusammenfassen:

Nach Abschluss der Arbeitsgruppentreffen, im Frühsommer 2024, als wir alle Inhalte für geklärt hielten, wurde ein Entwurf für das Parkpflegewerk erstellt und uns im Juli zugeleitet, ein zweiter im September.  Im derzeit diskutierten Entwurf finden sich zwei Punkte, mit denen wir nicht einverstanden waren. Wir haben das in einer Stellungnahme im September 2024 begründet, die wir Ihnen zur Information zugeschickt haben und die Sie auf unserer Homepage nachlesen können.

Noch einmal verkürzt, was uns wichtig war und ist. Im derzeitigen Entwurf steht sinngemäß:

Die aus früheren Gräbern aufgewachsenen Altkoniferen in den Innenflächen sollen im Bestand erhalten bleiben. Nach Abgang sind sie aber nicht zu ersetzen. Das halten wir für falsch, weil diese Koniferen zum gewachsenen Parkcharakter des Friedhofs gehören und das Erscheinungsbild gerade im Winter prägen.

Des Weiteren steht da, dass aus gartendenkmalpflegerischer Sicht die exotischen Gehölze nicht zum Erscheinungsbild des Denkmals gehören. Heimischen Gehölzen ist der Vorzug zu geben. Uns fehlt eine vernünftige Definition des Begriffs „exotisch“. Was früher als exotisch galt, ist es heute nicht mehr. Überall in der Stadt werden inzwischen wegen des Klimawandels Baumarten gepflanzt, die nicht heimisch, also exotisch sind. Was nützen uns denkmalgerechte heimische Bäume, wenn sie inzwischen kaum Überlebenschancen haben.

Um diese beiden Streitpunkte ging es und wir haben beharrlich darüber verhandelt. Nun hat mir Herr Müller, der gerade seinen Urlaub angetreten hat und daher nicht hier sein kann, auf Anfrage zum aktuellen Stand der Diskussion mitgeteilt,

dass 1. die Forderung, keine Koniferen nachzupflanzen nicht mehr besteht, also auch Koniferen nachgepflanzt werden können,

und dass 2. bei der Auswahl der Baumarten die historischen Vorlagen in ein zeitgemäßes Pflanzkonzept transformiert werden, also vor allem klimagerechte Bäume gepflanzt werden sollen. Herr Müller unterstrich, dass auf bestimmten Flächen bei der Baumauswahl größere Freiheiten bestehen sollen und damit die Idee des Arboretums aufgenommen und weiterentwickelt werden soll.

Damit ist die hoffentlich letzte Hürde genommen und wir nähern uns jetzt tatsächlich dem Ziel, nämlich einem konsensfähigen vernünftigen Entwicklungskonzept für den Waldbachfriedhof. Das war immer unser Anliegen, das von Herrn Müller durch geduldige Vermittlung unterstützt wurde, wofür wir uns ausdrücklich bedanken.

Der Entwurf für das Parkpflegewerk, der nochmals mit uns abgestimmt wird, soll im Juni dem technischen Ausschuss vorgestellt werden und im Juli vom Gemeinderat beschlossen werden.

Zum Schluss danke ich Herrn Dr. Reinbold mit seinem Team für die stete Gastfreundschaft des Museums im Ritterhaus und den Mitarbeitern/innen der TBO mit Herrn Jäger für ihre Unterstützung.

Mein Dank gilt selbstverständlich auch meinen Mitstreitern im Vorstand, für ihren unermüdlichen Einsatz, den Mitgliedern des Beirats und natürlich Ihnen, unseren treuen und interessierten Mitgliedern.

Cornelia Kalt-Jopen, Vorsitzende des Förderkreises Historischer Waldbachfriedhof