In den vergangenen zehn Jahren wurden durch den Förderkreis ca. 70 erhaltenswerte, teilweise bedeutsame Grabmale restauriert. Damit konnte ein wesentlicher Beitrag zum positiven Gesamtbild des historischen Waldbachfriedhofs geleistet werden.
Hierzu gehört das Grabmal der Familien Bau und Siebein, das wir hier beispielhaft erwähnen, weil es unser erstes Restaurierungsprojekt war. Das Grabmal wurde von den Gebrüdern Moroder geschaffen. Bei der ca. 2 m hohen Grabstele handelt es sich um ein signiertes Werk aus der Werkstatt Moroder, einer für den südwestdeutschen Raum bedeutenden Bildhauerdynastie, deren Werke in vielen Kirchen zu bewundern sind.
Das im Jahr 1911 aus einem grauem Muschelkalkblock gehauene Grabdenkmal, mit dem Torso eines trauernden Engels auf hohem Sockel, ist ein Werk von hoher künstlerischer Qualität. Von Algen, Moosen und Flechten vollkommen überzogen, bestand die Gefahr einer dauerhaften Schädigung des Steins durch biogene Einwirkungen. Die schädigenden Beläge mussten vorsichtig entfernt werden. Dazu wurde vom beauftragten Restaurator Michael W. Huber aus Oberkirch das Mikrostrahlverfahren gewählt, bei dem Oberflächenverkrustungen ohne Beschädigung der darunter liegenden Schichten entfernt werden können. Als Strahlmittel hat der Restaurator ein Kalkpulver verwendet, das auf die Härte des Steines (Muschelkalk) abgestimmt war.
Das rund hundert Jahre alte Kunstwerk, dessen Details nun wieder zu erkennen sind, strahlt jetzt in alter, zunächst noch ungewohnt heller und frischer Schönheit. Die graue Patina des Steins wird sich jedoch durch die Witterung in Kürze wieder einstellen.